Ralph

Was ist DigiCoPro?

Das DigiCoPro-Projekt versteht sich als zukunftsorientierter Ansatz zur Qualitätssicherung im Bauwesen, indem es den ausführenden Arbeitskräften ein hochentwickeltes, polysensorales Mess- und Steuerungssystem unterstützend zur Seite stellt. Konfrontiert mit den kostspieligen und zeitaufwendigen Herausforderungen, die durch die aktuell gängige Praxis des zu schnellen Betonierens entstehen – erkennbar an Mängeln wie Farbinhomogenitäten, strukturelle Unregelmäßigkeiten und Unebenheiten –, setzt dieses System auf Prävention sowie die Steuerung und Lenkung des Herstellungsprozesses durch digitale Technologien. Die Neuerung liegt dabei in einem Netzwerk von Sensoren, die nicht nur die Betoniergeschwindigkeit, sondern auch kritische Parameter wie die Verdichtung und Schüttlagenentwicklung kontinuierlich überwachen. Hierbei werden die Daten in Echtzeit auf eine Online-Plattform übertragen, wo sie ausgewertet und umgehend für die Anwender*innen visualisiert werden. Die Anpassungsfähigkeit des Systems erlaubt es, Grenzwerte dynamisch an die spezifischen Bedingungen der Produktionsfaktoren und deren Umgebung anzupassen. Bei jeglicher Überschreitung dieser Grenzen (mit frei adaptierbaren Sicherheitsfaktoren) werden die Arbeitskräfte und das Führungspersonal unmittelbar durch ein Warnsystem informiert, das sich durch akustische, haptische und optische Signale bemerkbar macht. Diese frühzeitige Warnung ermöglicht es in weiterer Folge, präzise und umgehende Korrekturmaßnahmen zu ergreifen.
Zusätzlich zur geführten Steuerung und Verbesserung des jeweiligen Betonierprozesses führen die Sammlung und Analyse der generierten Daten zu einem kontinuierlichen Lernprozess. Durch die Integration in eine zentrale Datenbank und den Einsatz von künstlicher Intelligenz werden nicht nur aktuelle Bauprojekte und -prozesse verbessert, sondern auch wertvolle Einsichten für zukünftige Vorhaben gesammelt. Dieser iterative Lernzyklus fördert eine ständige Verbesserung der Ausführungsqualität und legt den Grundstein für eine neue Ära der Bauprozessoptimierung. Das beschriebene System stellt somit einen entscheidenden Fortschritt für die Baubranche dar, der sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile mit sich bringt und die Sicherheit am Bau maßgeblich erhöht.

Wofür steht DigiCoPro?

Das DigiCoPro-Projekt ist ein visionäres Unterfangen, das die Art und Weise, wie die Bauindustrie bzw. das Baugewerbe über Betonierprozesse denkt und bei diesen handelt, weiterentwickelt. Es adressiert durch Kostensenkungen und Qualitätssteigerungen nicht nur ökonomische Aspekte, sondern agiert auch als ein Katalysator für Umweltverantwortung, indem es den CO₂-Fußabdruck von Bauprojekten ermittelt, detailliert dokumentiert und auf diese Weise aktiv minimiert, da gezielte, datenbasierte Entscheidungen getroffen werden können. Durch die detaillierte Erfassung und Analyse des aktuellen CO₂-Ausstoßes ermöglicht DigiCoPro eine präzise Einsicht in den IST-Zustand und deckt Optimierungsmöglichkeiten wie etwa die Effizienzsteigerung des Betonierens durch innovative Video- und Datenanalysetechniken auf. Die Fertigung von Betonbauteilen bzw. Bauwerken höchster Qualität verringert die Notwendigkeit von Nacharbeiten und trägt somit zur Prävention von Ressourcenverschwendung bei, was wiederum signifikant die CO₂-Emissionen senkt.
Neben der ökonomischen und ökologischen Komponente bringt DigiCoPro auch einen Mehrwert auf der sozialen Ebene mit sich. Das System erhöht die Arbeitssicherheit auf der Baustelle und steigert die Zufriedenheit sowie das Selbstwertgefühl der Arbeitskräfte, indem es den Zufallsfaktor im Erfolg ihrer Arbeit reduziert. Eine solche Wertschätzung für die hohe Ausführungsqualität der eigenen Arbeit erhöht die Motivation und fördert die Bindung an das Projekt und das Unternehmen. In Zeiten des Fach- sowie Arbeitskräftemangels ganz allgemein erweist sich DigiCoPro damit als funktionales Werkzeug, das auch weniger erfahrenen Mitarbeitenden hilft, Prozesse auf einem hohen Qualitätsniveau durchzuführen.
Die die nachfolgende Systemarchitektur veranschaulicht, wie Daten durch einen Sensorhub, der aus einer Reihe von Sensoren und einem 32-Bit-Mikrocontroller besteht, gesammelt und an eine API (Application Programming Interface oder Programmierschnittstelle) weitergeleitet werden. Die API steuert eine Datenbank, in der Algorithmen und KI-Modelle die Daten auswerten und in aussagekräftige Kennzahlen für den Betonierprozess umwandeln. Das so generierte Wissen wird in einem zentralen Wissensspeicher abgelegt und den Anwender*innen zur Verfügung gestellt, um laufende Projekte bestmöglich steuern zu können. Die unmittelbare Informationsübertragung ermöglicht es, die Bauprozesse nicht nur zu überwachen, sondern auch aktiv, effektiv und effizient zu gestalten, was eine erhebliche Verbesserung der Qualität, Sicherheit und Produktivität auf der Baustelle zur Folge hat. DigiCoPro ist somit ein Paradebeispiel für die intelligente Vernetzung von Baustellen im Zeitalter der Digitalisierung

Systemarchitektur

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